Eine interessante Studie über das Reiseverhalten und aktuelle Trends im Tourismus hat Booking.com seinen Afilliate Partnern zur Verfügung gestellt Die Studie basiert einerseits auf den größten Datenbestand weltweit, den Booking.com aus ihrem Geschäft innehat, als auch auf diverse Auswertungen von insgesamt 129 Mio. Gästebewertungen in 26 Ländern aus dem Jahr 2018. Befragt wurden zusätzlich 19.000 Gäste im Zuge einer intern durchgeführten Kundenbefragung.
Das zur Studie, aber was sind die Ergebnisse und Trends der nächsten Jahre?
Digitalisierung & Technologie am Vormarsch
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass mobile Endgeräte ihren fixen Platz im täglichen Leben gefunden haben. So auch in der Inspirationsphase, Planung & Information, bei der finalen Buchung des nächsten Urlaubs, die Kommunikation und Planung vor Ort, sowie oftmals vergessen auch in der Nachbetrachtung eines bereits erlebten Urlaubs. Die Herausforderung für den Touristiker ist es, sich mit seinem Betrieb oder seinem Produkt möglichst gut auf die verschiedenen Geräte einzustellen, um dem Gast eine flexible und bestmögliche Nutzererfahrung unabhängig vom Endgerät anbieten zu können.
Mit einer responsiven Webseite ist man sicherlich auf einem richtigen Weg dorthin, jedoch sollte man nicht vergessen, dass sich immer mehr auch Geräte ohne Display in den Zyklus der Reiseplanung einfinden. Das bedingt eine maschinenlesbare Aufbereitung seiner Inhalte, wie zum Beispiel mit der Hilfe von verknüpften Entitäten als auch strukturierte Daten im Format schema.org oder JSON-LD, damit ein Alexa, Siri & Co auch verstehen, worum es bei meinen Inhalten bzw. Produkten geht.
Die Studie ergab außerdem, dass etwa ein Drittel der Gäste automatisch generierte Vorschläge basierend auf ihre bisherigen Reisen als Idee für das nächste Urlaubsziel begrüßen würden. Neben Chatbots gibt es sicherlich schon jede Menge Startups, A.I. und Innovationen, die in diesem Segment angesiedelt sind. Fehlt nur mehr der Roboter, der für mich dorthin fährt und mir dann eine Kamera voller Urlaubserinnerungen mitbringt, spar ich mir den ganzen Aufwand und kann mich einfach erholen 😉
Öfter mal weg, dafür aber kürzer
Dieses Reiseverhalten ist nicht neu, seit Jahren werden die Reisen für mehrere Wochen weniger und die Kurzaufenthalte immer mehr. In der Umfrage gaben 47% der Befragten an, dass sie im nächsten Jahr öfter Urlaub einplanen, als im Vorjahr. Je nach Nische und Branche variiert dieses Verhalten und auch ein weiterer Trend, den ich gleich anführen werde, bietet auch hier eine Entwicklung, die auch in die andere Richtung geht.
Generell gilt es sich bei der Vermietung zu überlegen, wie man mit Mindestaufenthalten umgeht und wie sehr man dem Gast vorgibt, dass er länger zu Besuch „bleiben muss“, wenn er das eigentlich gar nicht möchte. Wenn ich es als Betrieb schaffe, ihn mit dem Gesamtpaket aus Ort, Ausstattung, Service und Erlebnis davon zu überzeugen, dass sich ein längerer Aufenthalt wirklich auszahlt, wird er ohnehin freiwillig länger bleiben.
Privatzimmer, Ferienhäuser und Almhütten
Während in den letzten Jahren die Themenhotels richtig geboomt haben, gab es doch für jedes Thema eine eigene Hotelform, so sind die weniger professionellen und genormten Unterkunftsformen klar im Vormarsch. Portale wie AirBnb, HomeAway und Co. profitieren davon, dass Gäste immer mehr das Individuelle suchen und die Standards der Hotels, auch wenn man keines davon miteinander vergleichen kann, alle schon gesehen haben und es etwas an der Neugier und Bedürfnis des Kunden vorbeigeht. So hat auch Booking.com in den Jahren immer mehr Unterkunftsformen zu den klassischen Hotels für den Businessurlaub in sein Portfolio ergänzt. Etwa ein Drittel der Urlaubssuchenden bucht mittlerweile lieber ein Apartment, Ferienhaus bzw. oder eine Ferienwohnung, statt einem Hotel.
Hier findest du als Beispiel eine feine Auswahl an Almhütten im SalzburgerLand, die als Zusatzprodukt zur Marke Urlaub am Bauernhof geschaffen wurde.
Gerade für die Angebotsgruppen, die aus einer bunten Mischung aus Unterkunftsarten formiert sind, bietet dies ein riesiges Potenzial für die Zukunft. Der Gast möchte das besondere finden und erleben, die Standards sind dafür zwar Richtlinien, jedoch steht das Individuelle über den Ausstattungsmerkmalen und Luxusanwendungen. Betrachtet man die sozialen Netzwerke wie Instagram, so posten Gäste auch lieber Bilder von einem besonderen Moment, eine witzige Einrichtungsidee oder ein Selfie vor einem signifikanten Hintergrund, als ein perfektes Hotelzimmer.
Urlaub in der Umgebung. Fernreisen rücken etwas in die Ferne.
Sicherlich auch eine Konsequenz aus diversen politischen Entwicklungen und dem Drehbuch des globalen Kasperltheaters, jedoch auch ein Folge von vielen Kleinigkeiten, wie etwa zu geringen Sitzabständen auf den günstigeren Plätzen im Flieger, den Strapazen bei Langstreckenflügen,…
Fakt ist, dass mehr als Drittel der Urlaubssuchenden den Urlaub bevorzugt im eigenen Land oder in einem angrenzenden Nachbarland verbringt. Während die Millenials noch als Gruppe der Urlauber gilt, die mit möglichst wenig Geld, möglichst viel von der Welt sehen möchten, dreht sich dieses Verhalten, sobald Verantwortung, Familie, als auch der Beruf in den Vordergrund rückt. 46% der befragten Menschen in der Studie gaben an, dass es Zeit wird, das wunderschöne Land direkt vor der Haustüre und vielleicht noch hinter ein paar Hügeln zu entdecken.
Je nach Region wird auch behauptet, dass es günstiger ist, was ich als am Attersee lebender Mensch so nicht vorbehaltlos unterschreiben würde.
Das Thema Gesundheit ist ein Thema.
Etwa 55% der Teilnehmer an der Studie gaben an, dass sie ihren nächsten Urlaub auch für ihre Gesundheit ausrichten werden. Neben mehrtägigen Wanderausflügen, Radtouren oder Aufenthalte in der Natur, zählen dazu auch Nächtigungen in der Nähe einer Therme oder Wellnesseinrichtung. Generell ist es das Erlebnis, sowie die Aktivität, die bei der Planung und Auswahl des Urlaubs im Vordergrund steht und nicht die Region selbst. Diese muss nur die Voraussetzungen erfüllen und die Möglichkeit dazu anbieten.
Bevor nun alle Destinationen planlos und in Panik versetzt, jede erdenkliche Sportart und Aktivität vor Ort anbieten, damit man ja genug vom großen Kuchen abbekommt, sollte man besser die bestehenden Vorzüge in puncto Erlebbarkeit besser ausarbeiten und auf den Kanälen aufarbeiten und präsentieren. Anfangs haben das Reiseblogger sehr innovativ und teilweise auch sehr kreativ gemacht, leider ist die Qualität wirklich guter Blogger sehr überschaubar und man bekommt bei 90% der Bloglandschaft immer mehr den Eindruck, da kommt jemand, der sich für ein paar schlecht getippte Buchstaben, eine abgesprochene Netzwerkreichweite und schlechte Fotos einen kostenlosen Urlaub erhaschen möchte. In dem Fall auch nicht gesund, und zwar für das Budget.
Medien, Serien & Popkultur als Impulsgeber
Auch das ist keine wirklich neue Entwicklung, denn auch die Themenparks und Filmstudios haben lange davon profitiert, dass Menschen zu den gleichen Orten wie die Serienhelden reisen möchten. So stehen Reisen nach London oft unter dem Motto – Lass uns etwas Hogwartsluft schnuppern und versuchen, ob wir es auf die andere Seite des Bahnsteigs 9¾ schaffen oder ob vielleicht noch etwas von den Dreharbeiten von Games of Thrones in Kroatien, Spanien oder Island zu sehen ist, wie man es schon in Neuseeland mit dem Herr der Ringe Kult erfolgreich vorgemacht hat.
Das ist ein Trend, der je nach aktuellen Seriendrehorten, Helden und Themen immer ein Teil der Reisekultur sein wird. Eine für mich etwas gruseligere Form ist da der Einfluss von zum Beispiel Instagram. Hier wird vor allem bei den jüngeren Generationen auch ein Foto eines Instagram Influencers zum Grund einer Reise. Sie erkennen diese Reisenden dann daran, dass sie stundenlang den schönsten Strand ignorieren und auf und ab mit ihrem Smartphone laufen, bis sie genau den gleichen Punkt gefunden haben, wo das Vorbild sein Selfie inszeniert hat. Lässt man die Schönheit eines Ortes auf sich wirken, so stören die „Aufmerksamkeitssüchtigen“ nicht – außer man sitzt genau an diesem einen Fleck Erde, weswegen sie da sind 😉
Nicht nur die Liebe geht durch den Magen.
Essen bewegt den Menschen seit jeher. Der Reiz etwas Neues auszuprobieren, fremde Geschmäcker zu genießen und so auch den Gaumen, die Geschmacksnerven außerhalb des Gewohnten etwas Neues zu gönnen – auch das kann Urlaub sein. 64% der Urlaubssuchenden in der Studie gaben an, dass sie mehr regionale Gerichte entdecken möchten, wenn sie im Urlaub sind. Steht man in Mallorca am Strand und finden das Bier und die Bratwurst, die es auch daheim gibt, nur eben um ein Viertel des hiesigen Preises, so ist es nicht das, was der Großteil von heute sucht.
Wird vor Ort kaum Gastronomie und Kulinarik angeboten, ist es schwer, wenn man im Gegenzug nicht mit anderen Erlebnissen punkten kann. Biete ich als Gastgeber keine Verpflegung an, so muss ich dem Gast zumindest die Möglichkeiten aufzählen, wie er sich versorgen kann. Eine persönliche Empfehlung, sowie Tipps vor Ort tragen dazu positiv zum Urlaubserlebnis bei und werden als guter Service angesehen.
Mit Freunden statt als Single unterwegs.
Klar, wenn man ein Land hautnah und ganz intensiv entdecken möchte, sich ganz auf die lokalen Gegebenheiten einlassen möchte, dann können Reisebegleiter auch kontraproduktiv wirken. Doch wer reist schon gern allein, das Backpacking ist nicht jedermanns Sache und ganz unter uns gesprochen, auch nicht immer das, was man sich erträumt. Der Mensch ist ein soziales Wesen, so baut er sich im Laufe seines Lebens ein Netzwerk an Menschen auf, denen er vertraut und die seine Interessen teilen. Da ist es nur klar, dass auch der Urlaub gerne mit diesen Menschen verbracht wird. So hat man dann jemanden, der auf den Rucksack aufpassen kann, während man sich eine Toilette sucht und muss sich nicht samt riesigem Gepäckstück in die enge Kabine zwängen. Luxusprobleme par excellence..
Nachhaltigkeit und der ökologische Fußabdruck.
Wenn man nicht gerade in einer umweltunfreundlichen Branche arbeitet und aus Berufswegen den Klimawandel leugnen muss bzw. nicht zu den Unfrieden stiftenden Machthabern der Weltpolitik gehört, dann liegt man gerade voll im Trend, wenn man mehr als nur seinen Hausmüll trennt und auch beim Thema Urlaub den Boden unter seinen Füßen nicht vergisst. Wie schon der Trend zum Urlaub in näherer Umgebung, der dadurch sicher auch beeinflusst wird, zählt für den Urlaubssuchenden auch das Thema Umwelt und Umweltfreundlichkeit zu den Trends.
Dazu gibt es unzählige Konzepte, wie nachhaltige oder „grüne“ Hotels, was ganz nüchtern betrachtet schon ein Widerspruch in sich ist, aber auch generell umweltfreundlichere Urlaubsformen. Etwa 33% der Befragten gaben an, dass sie sich am Ende für den umweltfreundlicheren Urlaub entscheiden. Welche Entscheidungsgrundlagen die restlichen 60% angaben, kann man in etwa vermuten, aber so ein Ansatz von Weltfrieden und Nachhaltigkeit macht sich auch ganz gut in einer Studie.
Fakt ist, dass hohe Benzinpreise, Staus auf den Hauptverkehrsadern, sowie die schlechte Luft in Ballungszentren sehr wohl Bewusstsein für einen Urlaub abseits davon schaffen.
Viele der Trends aus letzten Jahren setzen sich weiter fort bzw. treffen jetzt erst auf eine breitere Anwendergruppe und größeres Bewusstsein. Wie es weitergeht, da dürfen wir gespannt sein.
Link zur Studie von booking.com
https://affiliates-support.booking.com/hc/en-us/article_attachments/360002336746/Affiliate-trends-2018.pdf